Wie der sehnsüchtig erwartete Atemzug eines Ertrinkenden, der kurz vor seinem grausamen und nassen Schicksal, mit letzter Kraft die Oberfläche erreicht, strömt Folge 9 in die Leiber unserer Atschis (Atschebärebros) und gewährt den Kuss des Lebens.
Voller Vitalität wird die Lage der Nation durch Steffen und Boris in die fast erstickenden Leiber ihrer Zuhörerschaft gefüllt und schenkt Hoffnung und Zuversicht.
Voller Energie folgt auf die sensationellen Ereignisse aus dem Leben der zwei Naturgewalten das fiktive Szenario / Gedankenexperiment in unbeschreiblich intimem Umfang. Boris steht den hauptsächlich sexuell orientieren Fragen von Steffen Rede und Antwort.
Im Anschluss bringt die Frage nach dem Badezimmermülleimer für die gesamte Menschheit eine Erkenntnis, welche die Evolution um mehrere Generationen voran bringen wird.
Die verheißungsvolle Zukunft der Menschheit wird ausgebremst durch die traurige Wahrheit, welche Boris beim nächsten Thema ansprechen muss. Wie soll man andere Welten kolonisieren und das Universum bereisen wenn man Kevin und Schantalle die Notwendigkeit zum Wachsen nimmt, weil man ihre selbst gemalten Bilder im Kindesalter nicht verurteilt?
Ähnlich vernichtend für die menschliche Zukunft sind aber nicht nur devote Eltern sondern auch die Zielgruppe in Steffens nächstem Thema. Schlagerstars, die Perversion der Musikwelt.
Zum Ende der Folge werden die Fragen der Zuhörerschaft befriedigt.
Lieber Steffen, lieber Boris, liebe Atschis oder Atschebärebros,
nach meinem letzten Beitrag, den ich zukünftig gerne mehr als Kritik bezeichnen würde, meinte Steffen in einer gemeinsamen WhatsApp-Festival-Gruppe, dass ich in meiner Niederschrift zu positiv gewesen wäre. Daher konnte ich es kaum erwarten, die neue Folge so richtig durch den Dreck ziehen zu können. Doch was soll ich sagen,
„Die Niederkunft“ machte mir dies jedoch nicht einfach. Dennoch möchte ich mit einer Kritik eröffnen: „Lest ihr die Beiträge von uns Atschis eigentlich? Werden Fragen im Beitrag bewusst ignoriert oder bekommt ihr so viele Zuschriften, dass ihr zeitlich nicht antworten beziehungsweise kommentieren könnt?“ (ich verdrehe die Augen)
Enttäuscht war ich über die Zeit, welche ihr den Zuhörerfragen gewidmet habt, wobei die Zuhörerfrage jetzt auch nicht gerade viel Spielraum für eine ausladende Diskussion lieferte. Anscheinend müssen Zuhörerfragen auch genau als diese deklariert und gefiltert von sonstigem Schriftgut bei euch eintreffen, damit sie auch als diese von euch interpretiert werden. Die Frage nach dem Badezimmermülleimer fand ich persönlich eher durchwachsen, zumal ihr gegen Ende dieses gedanklichen Ausflugs wieder sehr in die gewalttätige Schiene abgedriftet seid.
Nun aber zum Positiven: Das Einbeziehen des Soundboards finde ich eine tolle Idee, wenn gleich ich Steffen Recht geben muss, dass die Applausfunktion etwas mickrig ausfällt. Nachdem wir über malzig-milde Füße und Skrota aufgeklärt wurden und sich als Zuhörer die Frage auftat, ob es sich bei dem Geräusch wirklich um Boris Katze handelte, welche mit einem elektrischen Fisch, Störgeräusche verursachte, wurden wir von Steffen in ein großartiges und mit Sicherheit nicht einmaliges Gedankenexperiment entführt. Die Auswirkung war ein wirklich wunderbares Zwiegespräch der Protagonisten, welches im Erschließen der Büchse der Pandora seinen Ausklang fand. Man litt mit Boris beim Beantworten der knifflig gewählten Fragen und kann nur den Hut vor seiner offenen und ehrlichen Art und seinem Mut zur Unmoral ziehen. Einen wirklichen Lachkrampf und wehenartige Bauchschmerzen verursachte das Thema „Kinder und peinliche Eltern“. Das Traurige daran ist tatsächlich, dass ihr hier keinesfalls eine fiktive Sache beleuchtet, sondern vielmehr die erschreckende Realität geschildert habt. Die Metapher der ehemals schrumplig-hässlichen Spartaner namens Georg-Friedrich, welche nach erfolgreichem Bäuerchen, Puperchen und Anfertigen grausamer Darstellungen gestählt in die Grundschule und anschließend in die Grube einziehen, löste sicherlich nicht nur bei mir und Lea-Sophie eine herzliche Belustigung aus. Fakt ist, es gibt ein Muster und die Grenze ist „sechs“. Ob Atschis oder Atschebärebros, „Die Niederkunft“ war eine wirklich lustige und gelungene Folge, die in einem Verkehrsunfall der Musikgeschichte zwischen Quetschkommode, Oli P., schön geföhnten Rentnerträumern sowie Hansi Hinterlader seinen würdigen Ausklang nahm und definitiv kein Playback war.
Schlichtes Fazit: Wer sich Gedanken macht und Mühe gibt, wird auch akzeptiert. Mit diesem großen Statement, welches so manches Mallezitat „Ich bin immer blau und immer voll, ich bins der Müllsack“ in den Schatten stellt, möchte ich mich herzlich bei euch bedanken, Benni G alles Gute wünschen und meinen Beitrag schließen.
Viele Grüße
euer Hamster666